Körpersprache im Vorstellungsgespräch/ Bewerbungsgespräch

KörperspracheDie Körpersprache gewinnt immer mehr an Bedeutung – auch im Bewerbungsprozess. Teilweise lässt sie sich bewusst steuern, doch vieles läuft auch unbewusst und automatisch ab. Seine Körpersprache zu trainieren, lohnt sich – nicht nur für das Vorstellungsgespräch. Dennoch sollte ihr nicht zu viel Bedeutung beigemessen werden, sonst läuft man vor lauter Nervosität Gefahr, zu verkrampfen und erreicht genau das Gegenteil.
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Einige einfache Tipps sollten allerdings in jedem Fall beachtet werden:
  • Ruhige Gestik Heftiges Gestikulieren vermittelt Ungeduld und Unsicherheit. Wer darauf achtet, ruhig zu bleiben, wirkt nicht nur souverän und selbstsicher, sondern wird auch selbst ruhiger.
  • Blickkontakt Es ist wichtig, immer wieder Blickkontakt mit seinen Gesprächspartnern auf zu nehmen. Dies signalisiert Selbstbewusstsein und Interesse. Weniger gut kommt hingegen an, wer dem Blick seines Gesprächspartners ausweicht. Bei mehreren Gesprächspartnern sollte man mit jenem Kontakt halten, der gerade eine Frage stellt.
  • Die richtige Sitzposition Wer aufrecht setzt, kann besser atmen und gewinnt nicht nur körperlich an Größe. Dabei sollte die Sitzposition bequem und locker sein.
  • Die richtige Haltung Eine offene und aufrechte Haltung wirkt nicht nur sympathischer; sie stärkt auch das Selbstbewusstsein. Ein freundlicher Gesichtsausdruck und gelegentliches Lächeln lockern die Atmosphäre zusätzlich auf. Auch ein herzhaftes Lachen ist nicht verboten. Im Gegenteil: Beurteilt werden immerhin nicht nur die fachlichen Qualifikationen, sondern auch Charakter und Sympathie.
  • Negative Signale vermeiden Zu den negativen körperlichen Signalen zählen zum Beispiel Stirnrunzeln, verschränkte Arme, verknotete Finger oder Kopfschütteln. All dies kann beim Gesprächspartner einen schlechten Eindruck erwecken.
[caption id="attachment_617" align="alignright" width="294"]Vorstellungsgespräch Vorstellungsgespräch: So nicht![/caption] Nicht vergessen: Die Körpersprache ist nur ein Teil des Ganzen. Letztendlich zählt das Gesamtbild des Bewerbers: Unterlagen, Outfit, Selbstdarstellung und Körpersprache sollten stimmig sein – dann ist auch der Eindruck bleibend und – hoffentlich - positiv.

Vorstellungsgespräch: Kleidung, Outfit, Styling, Schmuckm Schminke

KleidungOutfit und Styling für das Vorstellungsgespräch

Beim Vorstellungsgespräch sollte man sich selbst von seiner besten Seite präsentieren. Ein tadelloses und sauberes Outfit ist demnach Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Gespräch. Wichtig ist, dass man sich wohl fühlt und nicht verkleidet. Die Kleidung sollte zum Typ passen und gut sitzen. Zerknitterte Anzüge, schmutzige Schuhe sind für Männer ebenso unpassend wie zu knappe oder aufreizende Kleidung bei Frauen. Wichtig ist außerdem, im Vorfeld abzuklären, ob in der Branche ein bestimmter Dresscode existiert. In Banken und Unternehmensberatungen gilt zum Beispiel nach wie vor Krawatten- und Anzugpflicht. Sollte es unmittelbar vor dem Gespräch zu einem Missgeschick kommen, das Spuren auf der Kleidung hinterlässt – keine Panik! Das kann jedem passieren und kann ruhig angesprochen werden.

Schmuck, Schminke und Parfum im Vorstellungsgespräch

Für Schmuck und Schminke gilt dasselbe wie für das Outfit: Nur nicht übertreiben! Im Grund sollte man so zum Vorstellungsgespräch kommen, wie man auch später arbeiten würde. Schmuck also eher dezent anlegen und auch beim Make-Up eher weniger als mehr auftragen. Ebenso sollten Parfum und Rasierwasser sparsam eingesetzt werden. Ansonsten kann es passieren, dass man nicht nur eine intensive Duftwolke, sondern auch einen schlechten Eindruck hinterlässt.

Nach dem Bewerbungsgespräch, Absagen und Nachfragen

Absagen und nachfragenNach dem Vorstellungsgespräch

Nach dem Bewerbungsgespräch sitzen viele Bewerber auf glühenden Kohlen. Die Zeit, bis ein Feedback von den Personalern eintrifft, kann sich unter Umständen lange hinziehen. Dies ist jedoch kein Grund zu Sorge. Je nach Unternehmensstruktur und dem Ablauf des Bewerbungsprozesses sind mehrere Personen an der Entscheidung beteiligt. In der Regel erhält der Bewerber am Ende des Vorstellungsgespräches eine ungefähre Einschätzung darüber, wann er mit einer Rückmeldung rechnen kann. Wird die angekündigte Zeitspanne überschritten, ist es durchaus in Ordnung, beim Unternehmen höflich nachzufragen.

Mit Absagen umgehen und nach dem Grund fragen

Natürlich kann es auch vorkommen, dass dem Bewerber im Rahmen des Vorstellungsgespräches klar wird, dass die Position oder das Unternehmen nicht seinen Vorstellungen entspricht. Ist die Entscheidung definitiv gefallen, gilt es, professionell, freundlich und sachlich vorzugehen. Idealerweise teilt man seine Absage dem Personaler persönlich mit. Im Hinblick auf eine etwaige spätere Zusammenarbeit gilt es, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Erteilt hingegen das Unternehmen eine Absage, ist ebenfalls Professionalität gefragt. Im Hinblick auf weitere Vorstellungsgespräche kann man auch den Schritt wagen, nach den Gründen für die Absage zu fragen. Es kann zwar vorkommen, dass man mit Standardfloskeln abgespeist wird; unter Umständen erhält man jedoch wertvolles Feedback über seine „Performance“ und kann für das nächste Gespräch Verbesserungen vornehmen.

Vorstellungsgespräch: Schwierige Fragen: Schwächen, Stärken, Gehalt

Schwierige Fragen im VorstellungsgesprächStichwort: Motivation

Warum gerade diese Stelle? – Diese Frage bleibt wohl in den seltensten Fällen unausgesprochen. Der Bewerber sollte sich im Vorfeld eine gute Antwort bereit legen. Aus welchen Gründen ist die Wahl auf genau diese Position gefallen? Ist das Unternehmen besonders sympathisch? Scheint der Aufgabenbereich besonders spannend zu sein oder passt er perfekt zu den bereits erworbenen Fähigkeiten und Kenntnissen? Bei der Beantwortung dieser Frage sollte man möglichst in die Tiefe gehen. Ein einfaches „erscheint mir spannend“ ohne nähere Erläuterung kommt eher schlecht an.

Stichwort: „Warum gerade ich?“

Bei der Beantwortung der Frage, warum sich das Unternehmen ausgerechnet für diesen Bewerber entscheiden sollte, gilt: Klotzen, nicht kleckern. Bescheidenheit ist hier völlig fehl am Platz, auch wenn viele Probleme damit haben, von sich selbst in den höchsten Tönen zu schwärmen. Darum geht es auch nicht. Vielmahr steht der Interviewte vor der Herausforderung, bisherige Errungenschaften, Erfolge und Fähigkeiten selbstbewusst zu präsentieren. Dabei gilt es, ein gesundes Mittelmaß zu finden; übertriebenes Selbstlob ist ebenso unangebracht wie falsche Bescheidenheit.

Stichwort Weiterbildung

Fachlich am Ball zu bleiben, ist in jeder Branche wichtig. Wer regelmäßig Kurse besucht – perfekt! Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, sich selbst weiter zu bilden. Das Lesen von Fremdsprachenliteratur oder das Abonnement von Fachzeitschriften zählen ebenso dazu wie das Erlernen einer Sprache in Eigenregie. Wenn kein Engagement in dieser Richtung besteht, sollte dafür ein guter Grund angegeben werden. Mit etwas Geschick kann man gleich zu den Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen übergehen und diesbezügliche Aussichten thematisieren.

Stichwort Stärken

Die Frage nach den persönlichen Stärken bezieht sich sowohl auf fachliche als auch auf persönliche Eigenschaften. Dabei sollten gezielt jene ausgewählt werden, die für die angestrebte Position besonders relevant sind. Vorteilhaft ist es, Stärken immer anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis zu belegen. Ansonsten bleiben sie nur leere Worthülsen.

Stichwort Schwächen

Eine der schwierigsten Fragen im Vorstellungsgespräch ist wohl jene nach den Schwächen: Jeder hat sie, doch niemand redet gerne darüber. Den Personaler interessieren in der Regel auch gar nicht die Schwächen, sondern vielmehr die Reaktion auf die Frage. Wie schätzt der Bewerber sich selbst ein? Was erachtet er selbst als Schwäche? Wie locker geht er mit der Frage um? Wie gut ist er vorbereitet? Der Interviewte sollte gezielt einige Schwächen auswählen, auf die er dann näher eingeht. Wichtig ist es, immer auch an zu führen, wie an diesen Schwächen gearbeitet wird. Im Idealfall wird eine Schwäche so formuliert, dass sie durchaus auch als Stärke gewertet werden kann. So kann es je nach angestrebter Position positiv oder negativ ausgelegt werden, wenn jemand sorgfältig überlegt und Entscheidungen nicht übers Knie bricht.

Stichwort Gehalt

Die Frage nach dem Gehalt ist zwar vielen Bewerbern unangenehm, sollte jedoch trotzdem im Rahmen des Bewerbungsgespräches angesprochen werden. Auf die Frage nach dem Gehaltswunsch ausweichend oder gar mit einer Gegenfrage zu reagieren, ist ein Zeichen schlechter Vorbereitung und mangelnder Selbstsicherheit. Wenn der Personaler nach dem letzten Gehalt fragt – einfach die Wahrheit sagen. Das bedeutet nicht, dass das zukünftige Gehalt nicht bedeutend höher sein darf. Wiederum ist es wichtig, Argumente parat zu haben, die den höheren Verdienst rechtfertigen. Das Unternehmen muss dann ohnehin selbst entscheiden, ob das Gehalt im Budget liegt oder nicht. Nicht zu vergessen: Gesprochen wird immer über das Brutto-Jahresgehalt. Spätere Diskussionen darüber, ob es 12, 13 oder gar Gehälter gibt, sind damit hinfällig. Tipp: Brutto-Netto-Rechner im Internet helfen dabei, das Brutto-Gehalt aufzuschlüsseln. Da die Sprünge bei den Netto-Beiträgen beträchtlich sein können, empfiehlt es sich, gleich für mehrere Bruttosummen das Nettogehalt zu berechnen.

Stichwort: Kündigung

Wer seine frühere Anstellung selbst gekündigt hat, sollte diesen Schritt im Bewerbungsgespräch gut begründen können. Lügen oder fadenscheinige Begründungen sind dabei völlig unangebracht. Ein absolutes No-Go ist es, schlecht über den früheren Arbeitgeber zu sprechen oder Betriebsinterna auszuplaudern. Bei der Schilderung der Gründe gilt es, diese so darzustellen, dass sie als Pluspunkt für den Bewerber gewertet werden. Also nicht darüber sprechen, was nicht gepasst hat, sondern vielmehr darauf eingehen, wohin man sich entwickeln möchte. Eingeschränkte Aufstiegsmöglichkeiten oder drohender Jobverlust aufgrund von Umstrukturierungen sind nachvollziehbare Gründe für eine Kündigung.

Stichwort: Unzulässige Fragen

Es gibt eine Reihe unzulässiger Fragen, die während eines Vorstellungsgespräches nicht gestellt werden dürfen. Dazu gehören Fragen nach der Familienplanung, der Religions-, Partei- oder Gewerkschaftszugehörigkeit, Fragen nach Vermögensverhältnissen, Vorstrafen oder Krankheiten. In der Regel werden derartige Fragen nicht gestellt, doch es gibt auch Ausnahmen. In diesem Fall gilt es, souverän zu reagieren. Man könnte die Beantwortung zwar schlichtweg ablehnen, doch dies hinterlässt eher einen schlechten Eindruck. Will man eine Frage nicht beantworten, sollte man dies gut begründen können. Gute Vorbereitung ist auch hier das A und O.

Vorstellungsgespräch: Den Lebenslauf sinnvoll präsentieren

Der Lebenslauf im VorstellungsgesprächGesprächsthema: Lebenslauf

Einen Schwerpunkt im Bewerbungsgespräch bildet der Lebenslauf des Bewerbers. Ein bloßes Aufsagen von Daten und Tätigkeiten wird eher ungern gesehen. Wer seine bisherige „Karriere“ lebendig und aussagekräftig schildern kann, sammelt Pluspunkte. Ob der Interviewte dabei chronologisch vorgeht oder mit seiner letzten Tätigkeit beginnt, bleibt seinem Geschmack überlassen. Bei einer Erstanstellung empfiehlt es sich, mit der Ausbildung und den absolvierten Praktika zu beginnen. Ist hingegen die letzte Anstellung besonders relevant, kann der Bewerber auch auf diese zuerst eingehen und erst danach auf seine Ausbildung zurück kommen.

Selbstpräsentation: Eine Frage der Vorbereitung

Eine große Herausforderung stellt ein Lebenslauf dar, der viele Lücken oder „Ungereimtheiten“ aufweist: Hier ist es essentiell, keine Fragen offen zu lassen und den roten Faden zu zeigen, der sich durch den Lebenslauf zieht. Wichtig ist, dass die Schilderung nicht einstudiert wirkt. Eine Selbstpräsentation sollte immer zuhause laut geübt werden! Nur dabei zeigt sich, ob die Schilderung lebendig ist und die Sätze nicht zu lang sind. Die Möglichkeit zur Selbstpräsentation ist eine einmalige Chance, die nicht leichtfertig vertan werden sollte.

Vorstellungsgespräch: Eigene Fragen stellen

Fragen stellenEin Bewerber, der Fragen stellt, macht damit deutlich, dass er sich im Vorfeld Gedanken über das Unternehmen/ die Position gemacht hat – dies zeugt von ehrlichem Interesse. Anbei einige Beispiele, um welche Themen sich Bewerberfragen drehen können:

  • Wie sieht ein durchschnittlicher Arbeitstag aus?
  • Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
  • Arbeite ich alleine oder in einem Team? Wie setzt sich das Team zusammen?
  • Wer ist mein Vorgesetzter?
  • Welche Aufstiegschanchen habe ich?
  • Wie gestaltet sich der Aufgabenbereich?
  • Welche Erwartungen werden an mich gestellt?
  • Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten, die ich in Anspruch nehmen könnte?
  • Worauf legt das Unternehmen bei seinen Mitarbeitern am meisten Wert?
  • Last but not least: Wie viel verdiene ich?

Die Fragen können an geeigneten Stellen ins Gespräch eingeflochten werden. Zusätzlich bekommt der Bewerber in der Regel am Ende des Vorstellungsgespräches die Möglichkeit, Fragen zu stellen.  Empfehlenswert ist es außerdem, sich die wichtigsten Fragen auf einem Notizzettel zu notieren. Zu einem späteren Zeitpunkt ergibt sich unter Umständen nicht mehr die passende Situation, offene Fragen zu klären. Wer nicht dazu aufgefordert wird, Fragen zu stellen, sollte selbst die Initiative ergreifen.

Vorstellungsgespräch: Tipps, Ablauf und Schwerpunkte

Vorstellungsgespräch
Vorstellungsgespräch

In der Regel dauert ein Vorstellungsgespräch zwischen einer halben Stunde und einer Stunde. Findet vor oder nach dem Gespräch zusätzlich ein Eignungstest statt, wird dies in der Regel im Vorhinein angekündigt. Nicht zuletzt hängt die Dauer des Gesprächs auch vom Bewerber ab, zum Beispiel davon, wie sehr er sich auf das Gespräch einlässt.
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Einleitung Zu Beginn des Gesprächs steht meist eine kurze Vorstellungsrunde, in deren Rahmen sich die Vertreter des Unternehmens kurz vorstellen. Danach gibt es einige einführende Worte. Hauptteil Dann liegt der Ball auch schon beim Bewerber: nach einer Selbstpräsentation dürfen die Interviewer Fragen zum Lebenslauf, zu den bisherigen Erfahrungen und zur Person stellen. Dieser Teil geht meist in die Beschreibung der zu vergebenden Stelle über. Im Anschluss bekommt der Bewerber die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Diese Chance sollte er unbedingt nützen! Schluss Den Abschluss des Gesprächs bildet eine Vorschau, wie der Bewerbungsprozess weiter abläuft. Zu diesem Zeitpunkt erfährt der Bewerber auch, ob es eine weitere Bewerbungsrunde gibt oder nicht. Vielleicht bekommt der Jobsuchende auch schon ein erstes Feedback über seine Chancen. Gelegentlich wird der Bewerber auch durch das Unternehmen geführt.

Vorstellungsgespräch: Die Schwerpunkte

Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch ist die erste Hürde auf dem Weg zu einer neuen Anstellung geschafft. Diese Chance sollte nicht leichtfertig vertan werden. Eine gute Vorbereitung auf das Gespräch ist deshalb unerlässlich. Es lauern einige Fettnäpfchen, die dem Bewerber zum Verhängnis werden können. Der Bewerber sollte sich auf folgende Themenschwerpunkte vorbereiten:
  • Erwartungen des Unternehmens
  • Allgemeine Informationen über die Branche
  • Allgemeine Informationen über das Unternehmen
  • Persönliche Stärken und Schwächen
  • Kenntnisse und Fähigkeiten, welche die Position erfordert
Schwerpunkt 1: Firma und Stelle Zuallererst sollte der Bewerber die Jobanzeige ausführlich studieren und sich via Internet über das Unternehmen informieren. Nicht nur die firmeneigene Homepage, sondern auch unabhängige Quellen im Internet können dafür herangezogen werden. Auch Broschüren oder firmeneigene Publikationen geben Aufschluss über das Selbstverständnis einer Firma. Schwerpunkt 2: Selbstpräsentation In einem zweiten Schwerpunkt gilt es, sich mit der eigenen Person und dem bisherigen beruflichen Werdegang auseinander zu setzen. Welches sind meine Stärken und Schwächen? Auf welche berufliche Leistung bin ich stolz? Wo sehe ich mich selbst in fünf Jahren? Auf diese und ähnliche Fragen sollte man eine gute Antwort bereit halten. Wichtig ist es außerdem, eine prägnante Selbstpräsentation vor zu bereiten. Wer nur seinen Lebenslauf nacherzählt, vertut damit eine einmalige Chance. Schwerpunkt 3: Fragen an die Firma Eine gute Vorbereitung mindert die Angst vor dem Vorstellungsgespräch und hilft dabei, selbstbewusster zu wirken. Dabei ist nicht zu vergessen, dass ein Vorstellungsgespräch nicht nur der Präsentation des Kandidaten dient. Vielmehr gilt es, so viel als möglich über das Unternehmen und die Stelle in Erfahrung zu bringen. Wie ist das Team aufgebaut? Wie ist der Arbeitsplatz beschaffen? Wie viel verdiene ich? Fragen des Bewerbers sind keinesfalls unangebracht sondern zeugen von Selbstsicherheit und ehrlichem Interesse. Es empfiehlt sich, einen Spickzettel vorzubereiten, auf dem die wichtigsten Fragen notiert sind. Man sollte auf keinen Fall die Gelegenheit verpassen, so viel als möglich über die Stelle zu erfahren. Mehr dazu auch hier: Eigene Fragen stellen.

Vorstellungsgespräch Tipps

Vorstellungsgespräch TippsVorstellungsgespräch Tipps für das Gespräch: Einen guten Eindruck erweckt ein Bewerber, der...
  • … offen nachfragt, wenn er etwas nicht versteht.
  • … Zwischenfragen stellt.
  • … sich auf zuvor Gesagtes oder Informationen auf der Homepage bezieht.
  • … seine eigene Meinung äußert und auch dazu steht.
  • … die Wortwahl seinen Gesprächspartnern anpasst.
  • … fachspezifische Begriffe sinnvoll in das Gespräch einfließen lässt.
  • … über sich selbst in der Ich-Form spricht und unpersönliche Formulierungen vermeidet.
  • … authentisch ist! Gekünstelte Rhetorik und aufgezwungener Fachjargon bleiben nicht unbemerkt und hinterlassen einen unsicheren Eindruck.

Vorstelungsgespräch Tipps: Vermeiden Sie diese Fettnäpfchen

Beim Vorstellungsgespräch gibt es einige Fettnäpfchen, die der Bewerber unbedingt umgehen sollte. Anbei einige Grundregeln:
  • Handy ausschalten!
  • Gute Zeitplanung
Ein Zu-spät-Kommen ist ebenso unangebracht wie ein vorzeitiger Abbruch des Vorstellungsgesprächs aufgrund eines anderen Termins. Gutes Timing ist Teil einer guten Vorbereitung und Voraussetzung für ein entspanntes Gespräch.
  • Nie mit einer Gegenfrage antworten!
  • Negative Äußerungen vermeiden
Negative Äußerungen über das Unternehmen oder die Gegend sind absolut unangebracht. Auch, wenn der Interviewer bewusst nach Verbesserungsvorschlägen für zum Beispiel die Homepage fragt: Immer darauf achten, Kritik möglichst diplomatisch und konstruktiv zu üben. Ebenso verpönt ist es, sich negativ über einen früheren Arbeitgeber zu äußern oder firmeninterne Informationen aus zu plaudern.
  • Nicht auf den Block des Interviewers starren!
Diese Sätze sollten im Rahmen eines Vorstellungsgespräches ebenfalls nicht fallen:
  • Bestimmt bin ich zu alt/ zu unqualifiziert...
  • Wahrscheinlich komme ich für die Stelle ohnehin nicht in Frage...
  • Diese Frage dürfen Sie mir gar nicht stellen!

Telefonisch Nachfragen nach der Bewerbung

Telefonisch Nachfragen nach BewerbungOft vergehen Tage oder sogar Wochen, in denen der Jobsuchende über den Stand seiner Bewerbung im Unklaren gelassen wird. Telefonisch nachzufragen, in welchem Stadium sich das Bewerbungsverfahren befindet bzw. wie es sich mit der eigenen Bewerbung verhält, ist völlig in Ordnung. Wann dafür der richtige Zeitpunkt ist, kann nicht einheitlich festgelegt werden, denn der Bewerbungsprozess verläuft in jedem Unternehmen unterschiedlich. Auch die Masse an Bewerbungen, die unter Umständen auf die Verantwortlichen einstürzt, ist schwer abzuschätzen.

In jedem Fall sollte man sich auf das Nachfragen per Telefonat gründlich vorbereiten. Einige Tipps hierzu:

  • Ein Spickzettel, auf dem die wichtigsten Fragen notiert werden, ist sehr hilfreich. Auch das Stelleninserat und die Bewerbungsunterlagen sollten beim Gespräch parat liegen.
  • Der Anrufer sollte für Ruhe sorgen, da Radio- oder Straßenlärm als störend empfunden werden können und damit für einen schlechten Eindruck sorgen.
  • Beim telefonischen Nachfassen sollte man nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, sondern sich zuerst zu der zuständigen Person durchstellen lassen. Scheint diese nicht im Stelleninserat auf, weiß die Zentrale in der Regel Bescheid, wer zuständig ist.
  • Fragen sollten freundlich formuliert werden, damit sie nicht als Vorwurf aufgefasst werden. Ebenso ist es unvorteilhaft, unsicher oder negativ zu klingen. Wurde noch keine Entscheidung getroffen, ist es durchaus legitim, sich nach dem weiteren Ablauf des Bewerbungsverfahrens zu erkundigen.
  • Steht ein Bewerber aufgrund eines anderen Stellenangebotes unter zeitlichem Druck, kann er dies im Telefonat erwähnen. In der Regel führt dies eher zu einer schnelleren Antwort als zu einem bitteren Nachgeschmack auf Seiten des Personalers.

Ein Anruf zeugt in jedem Fall von der Motivation und dem Engagement des Bewerbers und wird von Personalverantwortlichen begrüßt. Allerdings sollte man sich auch darauf vorbereiten, dass sich spontan ein Bewerbungsgespräch entwickelt.

Online Bewerbung erstellen

Online BewerbungDie Online-Bewerbung setzt sich immer mehr durch und wird mittlerweile häufiger gewählt als die postalische Variante. Kein Wunder: Die Übermittlung der Unterlagen via Internet ist nicht nur günstig; sie beschleunigt außerdem den gesamten Bewerbungsprozess. Ob es möglich bzw. erwünscht ist, sich auf eine Stelle via E-Mail zu bewerben, geht in der Regel aus dem Stelleninserat hervor. Bei der Online-Bewerbung gilt es, einiges zu beachten, da sie sich vor allem in formalen Kriterien durchaus von der postalischen Bewerbung unterscheiden sollte.

online bewerbung anschreibenOnline Bewerbung Anschreiben: Richtige Empfängeradresse wählen

E-Mails laufen schnell Gefahr, im allgemeinen Posteingang des Empfängers unter zu gehen. Deshalb ist es beim Online-Bewerbung Anschreiben besonders wichtig, den richtigen Ansprechpartner heraus zu finden und die Bewerbung dementsprechend zu adressieren. Ansonsten kann es leicht passieren, dass die Bewerbung die gewünschte Stelle nicht erreicht. Steht der richtige Ansprechpartner nicht im Stelleninserat, hilft ein Blick auf die Firmenwebsite oder ein Anruf.

Sinnvolle Absender-Mailadresse wählen und Kontaktadresse angeben

Online Bewerbung
Online Bewerbung

Es ist durchaus in Ordnung, die Bewerbung von seinem privaten E-Mail Account zu versenden. Allerdings sollte die Adresse seriös sein. Wer also online nur unter mausi@gmx.net zu erreichen ist, sollte für den geschäftlichen E-Mailverkehr einen neuen Account anlegen. Gleiches gilt für den privaten Anrufbeantworter!

Die Einladung zu einem persönlichen Gespräch sollte nicht daran scheitern, dass der Personalverantwortliche keine Kontaktdaten findet. Deshalb empfiehlt es sich, seine Kontaktdaten auch in der E-Mail anzuführen – am besten in der Signatur am Ende der E-Mail.

Betreff, Schriftart und persönliche Unterschrift für die Bewerbungs Email

Die Betreffzeile sollte sich nicht auf das bloße „Bewerbung“ beschränken, sondern speziell auf das Inserat eingehen. So kann die Bewerbung leichter eingeordnet werden.

Bei Online-Bewerbungen empfiehlt es sich, auf eine Standardschrift wie Arial oder Times New Roman zu setzen. Diese sind auf dem Großteil der Rechner installiert und bergen nicht die Gefahr, dass das Dokument aufgrund der fehlenden Schrift unleserlich ist.

Persönliche Unterschrift
Bei einer elektronischen Bewerbung muss nicht unbedingt eine persönliche Unterschrift aufscheinen. Wer sich die Mühe machen möchte, kann jedoch seine Unterschrift einscannen und in eines der Dokumente einbauen – allerdings nur, wenn das Endergebnis zufrieden stellend ist. Bei der E-Mail genügt in jedem Fall die getippte Unterschrift.

Den Umfang des Online Anschreibens beschränken

Eine Online-Bewerbung sollte auf das nötigste beschränkt werden. Vielfach sind die Mailserver begrenzt und können E-Mails ab einer bestimmten Größenordnung nicht empfangen. Noch schlimmer ist es, wenn ein E-Mail aufgrund der großen Datenmenge für längere Zeit den Posteingang blockiert – ein schlechter erster Eindruck für jede Bewerbung. Im Idealfall sollte eine Online-Bewerbung max. 500 Kilobyte groß sein. Es ist außerdem davon abzuraten, die Bewerbung mittels ZIP-Programm auf die gewünschte Größe zu komprimieren. Nicht jeder Empfänger verfügt über die entsprechende Entpackungs-Software.

Online Bewerbung: Aufbau der E-Mail Bewerbung

Eine Online-Bewerbung ist im Grunde eine Kurzbewerbung und wird auf das Wesentliche konzentriert. Das Anschreiben ist das E-Mail selbst und sollte dementsprechend kurz und knackig sein. Inhaltlich sind die gleichen Vorgaben zu erfüllen wie bei einer postalischen Bewerbung: Kompetenzen vermitteln, neugierig machen, Profil zeigen. Der Lebenslauf wird als Anhang mit geschickt.

Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben

Weitere Unterlagen wie Zeugnisse, Arbeitsproben oder Zertifikate sollten nur versendet werden, wenn dies in der Stellenausschreibung ausdrücklich verlangt wird. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass die Scans qualitativ einwandfrei sind und die Dateigröße so gering wie möglich ist. Die Zahl der Anlagen sollte überschaubar sein. Relevant sind vor allem Nachweise, die für das konkrete Stellenangebot von Nutzen sind. Vorteilhaft ist es, keine Einzeldokumente zu verschicken, sondern diese thematisch zusammen zu fassen, beispielsweise in einer Datei „Zeugnisse“. Tipp: Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sollten unbedingt zum persönlichen Gespräch mit genommen werden!

Bewerbung Online: Gliederung und Textstruktur

Im Hinblick auf die leichte Lesbarkeit des Textes ist besonders darauf zu achten, kurze und klare Sätze zu verwenden und den Text zu gliedern. Mit einer maximalen Zeilenlänge von 65 Zeichen kann sicher gestellt werden, dass die Nachricht beim Empfänger ordentlich dargestellt wird. Durchgehende Kleinschreibung oder Emoticons, wie sie in E-Mails gerne verwendet werden, sind bei der Bewerbung absolut tabu!

Sinnvolle Dateiformate für die Email Anhänge

Bei der Online-Bewerbung steht im Vordergrund, dass diese vom Empfänger problemlos empfangen und geöffnet werden kann. Deshalb sollte der Bewerber ungeachtet seiner persönlichen Vorlieben auf gängige Dateiformate setzen. .doc-, .pdf- sowie .txt-Dateien sind üblich und bieten außerdem Schutz vor Viren. Im Zweifelsfall kann man auch nachfragen, welche Dateiformate erwünscht sind.

Bewerbung: Zeugnisse, Arbeitsproben, Weiterbildung, Zertifikate

ZeugnisZeugnisse dienen als Beweis der fachlichen Kompetenz eines Bewerbers. Dazu zählen sowohl Schulzeugnisse sowie Zeugnisse höherer Ausbildungen und Arbeitszeugnisse. Bei den Schulzeugnissen sind nur die Abschlusszeugnisse vorzulegen, auch wenn die Schulzeit schon lange zurück liegt. Ebenso verhält es sich mit Universitäts- oder Fachausbildungszeugnissen. Von großer Bedeutung sind Arbeitszeugnisse. Diese sind beim Arbeitgeber bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses anzufordern, denn Unternehmen sind nicht von sich aus dazu verpflichtet. Ein Arbeitszeugnis enthält sowohl eine Beschreibung der Aufgabenbereiche als auch eine Beurteilung der persönlichen Fähigkeiten des Arbeitsnehmers.

Zeugnisse: Lückenlose Dokumentation ist wichtig

Arbeitszeugnis
Arbeitszeugnis

Eine lückenlose Dokumentation der bisherigen beruflichen Karriere anhand der Arbeitszeugnisse ist für den Bewerber von großem Vorteil. Dabei gilt für alle Zeugnisse: Auch wenn sie schlecht sind, sollten sie der schriftlichen Bewerbung beigefügt werden. Fehlt ein Zeugnis, liegt der Verdacht nahe, dass das Zeugnis absichtlich verborgen wird. Besser ist es, sich im Vorfeld des persönlichen Gesprächs darauf vorzubereiten, dass man auf das schlechte Zeugnis angesprochen wird.

Tipp: Wenn man sich in einer festen Anstellung befindet und der Vorgesetzte wechselt, empfiehlt es sich, ein Zwischenzeugnis zu verlangen. Nur der Vorgesetzte kann glaubwürdig bezeugen, dass die angeführten Aufgabenbereiche auch tatsächlich vom Angestellten erfüllt wurden.

Weiterbildungsmaßnahmen: Zertifikate von Weiterbildungen

Zertifikate von absolvierten Weiterbildungskursen sollten der schriftlichen Bewerbung nur beigelegt werden, wenn sie für die Position relevant sind und der Bewerber über die bescheinigten Fähigkeiten auch wirklich verfügt. Oft liegen Weiterbildungen schon länger zurück und der Bewerber ist völlig aus der Übung. Auch Zertifikate über Computerkurse für veraltete Programme sind hinfällig und sollten im Hinblick auf die begrenzte Zeit des Personalverantwortlichen ausgespart werden. Wenn über eine abgeschlossene Weiterbildung kein Zeugnis vorliegt, kann diese dennoch – inklusive Angaben zu Zeitpunkt und Dauer – im Lebenslauf angeführt werden. In der Regel stellt es auch kein Problem dar, nachträglich ein Zertifikat für eine zurück liegende Weiterbildung zu erhalten.

Arbeitsproben – Pflicht oder Kür?

ArbeitsprobenArbeitsproben sind in jedem Fall ein wichtiger Beitrag jeder Bewerbung, sofern sie für die angeschriebene Position relevant sind. Je nach Art und Umfang genügen ein bis zwei Arbeitsproben, wobei weitere Kostproben des eigenen Könnens zum persönlichen Gespräch mit genommen werden sollten. Es spricht auch nichts dagegen, fiktive Arbeitsproben anzufertigen – vorausgesetzt, dies wird deutlich gekennzeichnet. Eine Anwärterin auf die Pressestelle eines Unternehmens kann ohne Zweifel Pluspunkte sammeln, wenn sie ihrer Bewerbung eine fiktive Pressemitteilung über das Unternehmen beilegt.